WestSpiel-Privatisierung: Umsatzrekord im Jahr 2019 verzeichnet
WestSpiel ist das staatliche Unternehmen, das die Spielbanken in Nordrhein-Westfalen betreibt. Im Jahr 2019 konnte WestSpiel einen neuen Rekord erzielen. Mit einem Bruttospielertrag von 136,8 Millionen Euro gelang eine Steigerung um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das ist eine starke Leistung, die eine wichtige Rolle spielen könnte bei der anstehenden Privatisierung. Die Spielbanken in NRW sollen privatisiert werden. Bislang sind die Spielbanken des Landes komplett unter staatlicher Kontrolle, anders als die Spielhallen und die Online Casinos. Dieses Thema ist schon länger auf der politischen Agenda. Aber in den letzten Jahren hat es nie den ganz großen Durchbruch gegeben. Doch mittlerweile hat sich die NRW-Landesregierung dazu entschlossen, die Privatisierung durchzuziehen.
Die Zahlen aus dem Jahr 2019 könnten eine wichtige Rolle beim Privatisierungsprozess spielen. Die deutliche Steigerung beim Bruttospielertrag zeigt, dass die NRW-Spielbanken ein hohes wirtschaftliches Potenzial haben. Dieses Potenzial ist maßgeblich dafür, welche Preise das Land NRW beim Verkauf der Spielbanken erzielen kann. Um das Ganze etwas genauer auszuführen: Bei einem Bruttospielertrag von 136,8 Millionen Euro musste WestSpiel Steuern in Höhe von 65,8 Millionen Euro bezahlen. Die NRW-Spielbanken sind aber nicht nur hinsichtlich der Steuereinnahmen für die Politik interessant. Immerhin arbeiten 1.020 Menschen für WestSpiel. Die NRW-Spielbanken durften sich im Jahr 2019 über mehr als 1 Million Besucher freuen. Die Zahlen sind insgesamt beeindruckend, speziell im Vergleich mit den Vorjahren. In jedem Fall lässt sich feststellen: Die NRW-Spielbanken können ein sehr lukratives Geschäft sein. Deswegen dürfte es nicht schwierig sein, Käufer zu finden. Allerdings ist die aktuelle Situation im Jahr 2020 nicht gerade einladend für die privaten Glücksspielanbieter, die grundsätzlich an einem Kauf der NRW-Spielbanken interessiert sind. Vielleicht wird der eine oder andere Großkonzern aber auch die Krise nutzen wollen, um den Preis deutlich zu drücken. Angesichts der Zahlen im Jahr 2019 wäre NRW vielleicht gut beraten, die Privatisierung aufzuschieben, bis sich die Krisenlage entspannt hat. Wenn dann auch das Geschäft der Spielbank in NRW wieder auf dem alten Niveau ist, dürfte es leichter sein, einen attraktiven Kaufpreis zu erzielen. Es wäre wohl ein großer Fehler, zum jetzigen Zeitpunkt die Spielbanken zu billig zu verkaufen. Zwar profitieren die Steuerzahler nach wie vor von den hohen Steuerzahlungen, die der künftige Eigentümer leisten muss. Aber auch der Verkaufspreis sollte so gestaltet sein, dass die Bürger in NRW einen ordentlichen Profit machen. Falls das aktuell nicht machbar ist, wäre es vielleicht besser, den Verkauf der NRW-Spielbanken in die Zukunft zu verschieben. Irgendwann werden die Spielbanken wieder ganz normal funktionieren und dann dürfte es auch möglich sein, entsprechend hohe Preise zu kassieren. Im Moment sind die Mitarbeiter der Spielbanken wahrscheinlich froh, dass die Privatisierung noch nicht stattgefunden hat. Niemand weiß, wie sich ein privater Betreiber verhalten hätte, wenn plötzlich alle Einnahmen weggebrochen wären. Zwar müssen und mussten viele Mitarbeiter Kurzarbeit akzeptieren. Aber Entlassungen hat es bei WestSpiel bislang nicht gegeben.
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