Online- und Offline-Geschäft von William Hill verschmelzen in Großbritannien
William Hill wird in Großbritannien das Online- und das Offline-Geschäft verschmelzen. Mit der Umstrukturierung soll die Erholung des Geschäftes, das in der aktuellen Krise besonders, aber auch schon vorher, gelitten hat, beschleunigt werden. In einer Übergangsphase von sechs Monaten soll William Hill optimal für die nächsten Jahre aufgestellt werden. Der britische Buchmacher William Hill ist schon seit einigen Jahrzehnten auf dem Markt. Das Offline-Geschäft ist nach wie vor das Rückgrat des Unternehmens. Aber mittlerweile haben auch die Online-Sportwetten eine wichtige Bedeutung. In der aktuellen Krise ist deutlich geworden, dass es nicht optimal ist, dass das Online- und das Offline-Geschäft getrennt bearbeitet werden.
Die UK Gambling Commission hat in den letzten Jahren diverse neue Regulierungsvorgaben gemacht, die in vielen Fällen online und offline relevant sind. Deswegen sollte es möglich sein, Synergie-Effekte zu nutzen, wenn das Online- und Offline-Geschäft zusammen betrieben werden. Die scharfe Trennung zwischen den klassischen Wettbüros, den Online-Sportwetten und Online Casino Spielothek ist bei William Hill vor allem historisch entstanden. Viele jüngere Firmen, die neben den Online-Sportwetten auch Wettbüros anbieten, haben diese scharfe Trennung nie gehabt. Für William Hill wird es in den nächsten Monaten darauf ankommen, die Verluste aus dem ersten Halbjahr möglichst gut zu kompensieren, um am Ende des Jahres dann doch noch ein gutes Ergebnis vorlegen zu können. Die Chancen stehen nicht schlecht, denn in den nächsten Monaten wird es einige große Sportveranstaltungen geben. Besonders wichtig für William Hill: Die Premier League läuft wieder und auch die Champions League wird bald stattfinden. Diese beiden Wettbewerbe sorgen traditionell für hohe Umsätze bei britischen Buchmachern. Die Umstrukturierung von William Hill ist nach Auffassung vieler Experten längst überfällig. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren im Vergleich mit anderen britischen Buchmachern doch deutlich gelitten. Ein Grund dürfte sein, dass das Unternehmen nicht optimal aufgestellt ist für die großen Herausforderungen auf dem europäischen Sportwetten-Markt. Damit kein Missverständnis entsteht: William Hill war in den beiden letzten Jahrzehnten sehr erfolgreich, unter anderem auch in Deutschland. Aber die Effizienz des Unternehmens hat doch immer wieder gelitten und das wird nicht zuletzt auch am Aktienkurs von William Hill deutlich. Obwohl das Unternehmen theoretisch sehr gut aufgestellt ist, gibt es bei den Investoren doch immer wieder Zweifel, ob William Hill das gesamte Potenzial ausschöpfen kann. Die Umstrukturierung könnte viel dazu beitragen, dass die Investoren neues Vertrauen gewinnen. Unter anderem ist William Hill auch auf dem jungen US-Markt für Online-Sportwetten gut aufgestellt. Falls es gelingen sollte, in den USA erhebliche Umsätze in den nächsten Jahren zu machen, sind die Herausforderungen auf dem heimischen Markt in Großbritannien vielleicht gar nicht mehr entscheidend für das Unternehmensergebnis. Fakt ist aber, dass Buchmacher in der heutigen Zeit immer wieder neu überprüfen müssen, ob sie optimal für den vorhandenen Markt aufgestellt sind. Die Entscheidungsträger bei William Hill sind zu der Auffassung kommen, dass das nicht der Fall war und haben sich deswegen für eine große Umstrukturierung entschieden.
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