Westspiel Casinos verzeichnen hohe Gewinne
Nordrhein-Westfalen im Glück! Im vergangenen Jahr haben die Gäste der staatlichen Spielbanken dort deutlich mehr Geld gelassen, als noch in den Jahren zuvor. Gegenüber dem Geschäftsjahr 2018 stiegen die Bruttospielerträge der Casinos in Dortmund, Aachen, Duisburg und Bad Oeynhausen auf knapp 117 Millionen Euro an. Das entspricht einer Steigerung von rund 25 Prozent. Dieses Ergebnis veröffentlichte der nordrhein-westfälische Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) anlässlich einer Zusammenkunft des Haushaltsausschusses des Landtags, nachdem ihm der Konzernabschluss für das Jahr 2019 von der Westspiel Gruppe vorgelegt worden war.
Westspiel hat mit rund 3,2 Millionen Euro zum ersten Mal seit 2014 wieder einen Konzernjahresüberschuss generiert, steht im Jahresabschlussbericht zu lesen. Im Vorjahr sah das noch ganz anders aus. Da hatte sich am Ende ein beachtliches Minus eingeschlichen, das bei 3,6 Millionen Euro lag. Neben dem Betreiber freut sich natürlich der Fiskus. Schließlich ist mit den höheren Einnahmen auch die Spielbankabgabe an die öffentliche Hand gewachsen. Rund 13 Millionen Euro sind es mehr, wodurch die Abgaben auf insgesamt 59 Millionen Euro angestiegen sind. Dieses Geld kommt unter anderem sozialen Organisationen zugute, die damit Projekte finanzieren, die dem Allgemeinwohl dienen. Nun will das Land Nordrhein-Westfalen die Casinos verkaufen. Finanzminister Lienenkämper teilte mit, dass die für das Bieterverfahren notwendigen Vorbereitungen noch in vollem Gange sind: „Aktuell werden notwendige Umstrukturierungen zur Vereinfachung der gesellschaftsrechtlichen Gruppenstruktur vorbereitet und hierzu die erforderlichen Gremienbeschlüsse eingeholt“. Darüber hinaus ließ er wissen, dass man im vergangenen Jahr die Rücklagen für die Pensionen der Mitarbeiter angehoben hatte, damit es für die potenziellen Bieter attraktiver wird, die Casinos zu erwerben. Laut Abschlussbericht des Konzerns sind dafür 9,6 Millionen Euro aufgewendet worden, die dem Land dadurch entgehen. Laut interner Berechnungen, die Wirtschaftsprüfer angestellt haben, hätte der Westspiel Gewinn im Jahr 2019 bei gut 12 Millionen Euro liegen können. Aus dem Verkauf von Kunstwerken und den Erträgen, die durch das Glücksspiel eingenommen wurden, stammen allein 5,6 Millionen Euro. Die Westdeutsche Spielbanken GmbH & Co KG – kurz Westspiel – ist ein Unternehmen, das über die NRW Bank zu 100 Prozent dem Land Nordrhein-Westfalen gehört und über einen Marktanteil von gut 20 % am deutschen Spielbankenmarkt verfügt. Allein zwei Casinos belegen die oberen Plätze im Ranking deutscher Spielbanken. Die Spielbank Duisburg hält Platz 1 unter den deutschen Spielbanken und der Standort Dortmund Hohensyburg hält noch immer Platz 2. Neben den Glücksspielhäusern in NRW unterhält Westspiel auch noch eine Spielbank in Bremerhaven und eine in Bremen. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens hat dennoch im Jahre 2018 beschlossen, den in Duisburg beheimateten Konzern zu privatisieren. Mit rund einer Millionen Gästen pro Jahr und den über 1.000 Mitarbeitern ist Westspiel einer der deutschen Branchenführer.
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