Caesars Entertainment: Bezahlt der US-Konzern zu viel für William Hill?
Bezahlt Caesars Entertainment zu viel für William Hill? Oder ist der Preis vielleicht sogar zu niedrig angesetzt? Aktuell gibt es heiße Diskussion unter Experten und Analysten um die Übernahme des europäischen Glücksspielanbieters. Die entscheidende Frage dabei: Wie wirkt sich der Kauf auf die langfristigen Erfolgsaussichten aus?
Als vor einigen Wochen bekannt wurde, dass Caesars Entertainment William Hill kauft, ging ein Raunen durch die Glücksspielbranche. Der amerikanische Glücksspiel-Konzern machte aber sehr schnell deutlich, dass es nur um das US-Geschäft geht. Der Rest von William Hill soll möglichst schnell wieder verkauft werden. Allerdings mehren sich mittlerweile die Zweifel bei Experten und Analysten, dass die Rechnung aufgeht. Zum einen wird bezweifelt, dass William Hill US tatsächlich den Wert hat, den Caesars Entertainment einkalkuliert. Zudem glauben auch einige Analysten nicht, dass Caesars Entertainment dazu der Lage sein wird, den europäischen Anteil von William Hill zum gewünschten Verkaufspreis abzustoßen. Mittlerweile deutet vieles darauf hin, dass Caesars Entertainment ein beträchtliches Risiko eingeht mit dem Kauf von William Hill. Allerdings gibt es auch Stimmen, die den Kaufpreis als zu niedrig bewerten. Dabei handelt es sich vor allem um europäische Analysten, die William Hill höher einschätzen. Vermutlich wird es noch lange dauern, bis das Geschäft korrekt bewertet werden kann. Aber schon jetzt ist klar, dass der Kauf von William Hill nicht automatisch zu einer Erfolgsgeschichte wird. Nur wenn die vielen Vorteile, die Caesars Entertainment durch den Kauf einplant, überwiegend Realität werden, kann demnächst von einem Erfolg gesprochen werden. Caesars Entertainment erhofft sich durch den Kauf von William Hill, das amerikanische Sportwetten-Geschäft deutlich anzukurbeln. Die Idee ist ganz einfach: William Hill US hat bereits eine Infrastruktur in vielen Bundesstaaten, die Caesars Entertainment in dieser Form nicht bieten kann. Da der amerikanische Sportwetten-Markt rasant wächst, will Caesars Entertainment durch die Fusion mit William Hill US den vorhandenen Nachteil aufholen. Vor allem das mobile Sportwetten-Geschäft per Smartphone und Tablet soll durch William Hill deutlich besser aufgestellt werden. Die Frage ist nur, ob das wirklich funktionieren wird. Zudem bemängeln einige Analysten, dass der Kaufpreis selbst bei einer erfolgreichen Umsetzung dieses Plans noch zu hoch sei. Aber auf der anderen Seite ist das Sportwetten-Geschäft in den USA noch vergleichsweise gering entwickelt in den meisten Bundesstaaten. Deswegen gibt es durchaus langfristig das Potenzial, sehr viel Geld zu verdienen. Ob dafür wirklich der Kauf von William Hill US nötig ist, ist eine ganz andere Frage. Aber klar ist, dass sich in den nächsten Jahren entscheiden wird, wie die großen Player auf dem amerikanischen Sportwetten-Markt sein werden. Unternehmen und Konzerne, die jetzt noch nicht gut aufgestellt sind, werden es schwer haben, den entstehenden Nachteil aufzuholen. Vor allem die Online-Sportwetten könnten immens wachsen innerhalb kürzester Zeit. Ein Smartphone hat praktisch jeder Erwachsene in den USA, sodass nur die nötige Sportwetten-App noch installiert werden muss.
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