Sachsen-Anhalt: Neue Vorwürfe in der Lotto-Affäre
Maren Sieb, die derzeit zwangsbeurlaubte „Noch“-Lottochefin in Sachsen-Anhalt, sieht sich weiteren Vorwürfen ausgesetzt. Laut der Recherchen einer großen deutschen Tageszeitung erhärtet sich zunehmend der Verdacht, dass sie falsche Angaben in ihrem Lebenslauf gemacht hat, um diesen außerordentlich gut dotierten Posten zu ergattern. Ex-Bundestagsabgeordnete Petra Hinz (SPD) und Co lassen grüßen. Die Affäre rund um die Lotto-Geschäftsführerin in Sachsen-Anhalt steuert offensichtlich einem neuen Skandal entgegen. Maren Sieb hatte sich 2012 mit einem Lebenslauf beworben, in dem sie angab „Diplom-Kommunikationswirtin“ zu sein. Allerdings sieht die Realität ein wenig anders aus.
Frau Sieb hatte ihr Studium nämlich vorzeitig abgebrochen. Eine Tatsache, die sie allerdings weit von sich weist. Angeblich erhielt sie ihr Diplom damals von der Mitteldeutschen Akademie in Magdeburg. Korrekt ist allerdings, dass sie 2001 ein Abschlusszeugnis erhielt, auf dem ihr die Ausbildung zur Kommunikationswirtin bestätigt wird. Zusätzlich wurde Maren Sieb von der Magdeburger Akademie, die inzwischen geschlossen ist, eine weitere Urkunde ausgestellt. Diese trägt den Titel „Diploma in Marketing Communication“. Dummerweise handelt es sich hierbei nicht um einen akademischen Grad. Dem Landesgesetz zufolge darf diese Urkunde nicht mit einem Diplom gleichgesetzt und schon gar nicht als solches bezeichnet werden. Einen deutlichen Verstoß gegen das Landesgesetz sieht hierin das Wissenschaftsministerium und lässt durch seinen Sprecher Robin Baake mitteilen: „Die Mitteldeutsche Akademie war nicht befugt, einen solchen Titel zu vergeben, und Absolventen dieser Akademie sind auch nicht befugt, einen solchen Titel zu führen. Das könnte den Straftatbestand des Missbrauchs von Titeln nach § 132a Strafgesetzbuch erfüllen.“ Maren Sieb selbst ist sich keiner Schuld bewusst. Sie streitet es schlichtweg ab, dass es sich hierbei um das Erschleichen eines Titels gehandelt haben könnte. Auf Anfrage teilte sie mit: „Ich habe ein Diplom Verfahren durchlaufen, auf meiner Urkunde steht Diplom.“ Den Nachweis für ihren Titel Diplom-Kommunikationswirtin ist sie bisher schuldig geblieben. Eine entsprechende Urkunde hat die 49-Jährige noch nicht vorgelegt.
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