5. Treffen der Automatenliebhaber
Das ist schon ein ganz besonderes Hobby! Mehr als 40 Menschen fanden sich vor einiger Zeit zu einem Treffen auf Schloss Benkhausen in Gestringen-Espelkamp ein. Sie alle folgten einer Einladung der Sammlung Gauselmann zum 5. Treffen der Automatenliebhaber des Internetforums „Automateum“. Dabei schien kein Weg zu weit zu sein. Aus allen Ecken der Bundesrepublik waren die Spielautomaten-Enthusiasten angereist. Sie kamen aus dem Allgäu, aus Frankfurt am Main oder aus Leipzig, selbst aus dem Ausland fanden sie den Weg in den Kreis Minden-Lübbecke. „Denn Automaten sammeln ist eine Leidenschaft, die mehr Menschen teilen, als man vermuten würde,“ so Sascha Wömpener, der Leiter des Deutschen Automatenmuseums. Sie alle eint die Begeisterung für das Automatenspiel, wenn auch unterschiedlicher Ausrichtung. Die einen lieben Flipper, die anderen favorisieren die Geldspielautomaten, die dritten begeistern sich wiederum eher für Musikboxen oder Geschicklichkeitsspiele. Die Veranstaltung begann am Samstagmorgen mit einer Führung durch die Dauerausstellung des Museums und die aktuelle Sonderausstellung „Die wilden 70er-Jahre – Zwischen Fußball, Flipper und flotter Musik“. Da leuchteten schon bei vielen Besuchern und Besucherinnen die Augen ob der teilweise sehr skurrilen und außergewöhnlichen Exponate. Fortgesetzt wurde der ereignisreiche Tag mit der Begutachtung der „mitgebrachten“ Automaten, die nicht nur genauestens unter die Lupe genommen wurden, sondern auch den ein oder anderen neuen Besitzer fanden. In nachfolgenden Workshops wurden fachliche Themen, wie z. B. die Geschichte der Automaten beleuchtet und diskutiert. Einen kulinarischen Ausklang fand der Tag bei gutem westfälischen Essen und Trinken. „Das Deutsche Automatenmuseum ist der perfekte Ort, um die verschiedenen Sammler zu vereinen. Als Institution, die der Öffentlichkeit vor Augen führt, wie wertvoll und wie vielfältig das Hobby eines Automatensammlers ist, könnte sich kein anderer Ort besser eignen“ so einer der Mit-Organisatoren des Events, Carsten Richter. Dem konnte sich der belgische Sammler Werner Paredis nur anschließen: „Ein rundum gelungener Tag, an dem nicht nur die Gastronomie und das Hotel auf Schloss Benkhausen die Herzen der Sammler höher schlagen ließen.“
Schloss Benkhaus befindet sich seit 2010 in Besitz der Gauselmann-Gruppe. Das im siebzehnten Jahrhundert aus einem Gut erbaute Wasserschloss gehörte lange Zeit der Familie Bussche-Münch, bis deren letzter Erbe es 1962 an die Diakonische Stiftung Wittekindshof verkaufte, die es als Arbeits- und Wohnstätte für Menschen mit Behinderung nutzte. Die Gauselmann-Gruppe erwarb das Schloss um dort Seminar- und Schulungsräume, Fortbildungs- und Übernachtungsmöglichkeiten zu schaffen und in einer Scheune des Anwesens, das Deutsche Automatenmuseum zu errichten. Die Gruppe begann mit dem Aufbau der Sammlung im Jahr 1985. Als erstes Ausstellungsstück wurde die amerikanische Musikbox AMI B erworben. Keine zwei Jahre später zählte man schon über 400 Exponate sein eigen. Mit der ersten Ausstellung außerhalb des Firmensitzes, die 1988 im Deutschen Museum in München unter dem Titel „Wenn der Groschen fällt…“ stattfand, entstand auch die Idee die Ausstellung einem breiten Publikum zu öffnen. 1995 war es dann soweit. Mit 600 Einzelstücken öffnete das „Museum Gauselmann“ in der Firmenzentrale in Espelkamp seine Pforten. Ende 2001 erwarb das Museum zudem die Sammlung eines deutschen Automaten-Herstellers und benannte sich in „Deutsches Automatenmuseum“ um. 2007 wurde die Kollektion mit weiteren 650 einzigartigen Automaten aus dem Besitz von Jean-Claude Baudot, Paris, ergänzt. Seit 2013 residieren die Ausstellungsräume nun auf Schloss Benkhaus und präsentieren einer interessierten Öffentlichkeit ausgewählte Stück der vielfältigen Sammlung.
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