1. 000 Euro Limit für Sportwetten – die Schock-Pläne der Bundesländer
In Deutschland soll es demnächst ein 1.000 Euro Limit für Sportwetten geben. Mehr soll kein Buchmacher-Kunde in Deutschland pro Monat mehr einzahlen dürfen. Die Regelung würde die Summe aller Einzahlungen bei den unterschiedlichen Wettanbietern betreffen. Für die Buchmacher in Deutschland wäre das eine große Veränderung. Aber auch für die Buchmacher-Kunden wäre das Limit wahrscheinlich problematisch, nicht unbedingt wegen der Summe, sondern wegen der damit verbundenen Überwachung.
Derzeit sieht alles danach aus, dass der deutsche Sportwetten-Markt komplett neu reguliert wird. Es wird zahlreiche Änderungen geben und derzeit ist nicht ganz klar, wie diese Änderungen im Detail aussehen werden. Aber es gibt einen Entwurf für die Änderungen bezüglich der Sportwetten in neuen Glücksspielstaatsvertrag, der Buchmacher und Buchmacher-Kunden aufhorchen lassen sollte. Eine der größten Änderungen soll darin bestehen, dass Buchmacher-Kunden in Deutschland nicht mehr als 1.000 Euro pro Monat einzahlen dürfen. Das soll alle Buchmacher-Konten betreffen, also mutmaßlich nicht nur die Online-Buchmacher, sondern auch die Offline-Buchmacher. Für die meisten Sportwetten-Fans ist dieses Limit völlig in Ordnung. Die wenigsten Buchmacher-Kunden kommen auch nur ansatzweise an dieses Limit im Monat heran. Aber für einige High Roller ist das Limit deutlich zu niedrig. Die Frage ist, ob der Staat ein derartiges Limit einfach so festlegen kann, denn warum sollte ein Sportwetten-Fan, der über die entsprechenden Finanzen verfügt, nicht deutlich höhere Summen setzen? Eine große Gefahr des niedrigen Limits, jedenfalls im internationalen Vergleich, besteht darin, dass High Roller im Internet andere Buchmacher nutzen können, die höhere Limits oder gar keine Limits haben. Diese Buchmacher befinden sich dann natürlich nicht innerhalb der deutschen Jurisdiktion. Fakt ist, dass es mit oder ohne Regulierung auch in Zukunft möglich sein wird, sehr hohe Wetten im Internet zu platzieren. Der eigentliche Zweck der Regulierung wird deswegen wahrscheinlich nicht erreicht, jedenfalls in vielen Fällen. Über diese Thematik lässt sich trefflich streiten, aber wenn Spielerschutz das Hauptthema ist, wäre vielleicht eine individuelle Regelung besser. Ein allgemeines Limit, das für alle Buchmacher-Kunden ungeachtet der finanziellen Verhältnisse gilt, ist nicht besonders treffsicher. Zudem wird den Bürgern damit die Mündigkeit abgesprochen, selbst darüber zu entscheiden, wie hoch das Limit sein soll. Spielerschutz sollte nicht dazu führen, dass einem verantwortungsbewussten Sportwetten-Fan die Möglichkeit abgesprochen wird, mehr als 1.000 Euro pro Monat zu setzen. Doch das ist nur ein Aspekt der Kritik. Selbst wenn man anerkennen würde, dass ein Limit von 1.000 Euro in irgendeiner Weise sinnvoll wäre, gäbe es eine ganz andere Problematik, die viel schwerer wiegt: die Überwachung!
Ähnliche Beiträge
- Formel 1 nach Las Vegas: Meilenstein für größte Motorsportserie der Welt
- Lotto und der DOSB: auch in Zukunft enge Kooperation geplant
- Online-Wettanbieter gegen Hessen: neue Informationen zu laufenden Klagen
- Pragmatic Play und DAZN: spannende Zusammenarbeit beschlossen
- Unibet pausiert als Sponsor von Bundesliga-Club Borussia Mönchengladbach