Neues Lizenzierungsverfahren für Sportwetten in Deutschland gestartet
Am 1. Januar 2020 begann die Vergabe der Glücksspiellizenzen für Online-Sportwetten, was bedeutet, dass Betreiber, die bereit sind, Wetten auf dem Territorium des Landes abzuhalten, dies nur nach Erteilung von Genehmigungen durch die zuständige Genehmigungsbehörde - die Darmstädter Landesregierung des Landes Hessen - tun können. Diese erste Phase für die Regulierung von Sportwetten wird bis zum 30. Juni 2021 andauern, und es wird erwartet, dass der deutsche Gesetzgeber bis dahin einen verfeinerten, dauerhaften Rahmen geschaffen hat. Der Regierungsbezirk Darmstadt kann nun damit beginnen, Lizenzen an Betreiber zu vergeben, die ihre Anträge bereits eingereicht haben. Es werden auch weiterhin neu eingereichte Anträge angenommen und geprüft. In einer Mitteilung vom 2. Januar 2020 teilte die Behörde mit, dass sie per Post oder E-Mail eingereichte Anträge entgegennehmen und Lizenzen an Betreiber vergeben werde, welche die im letzten Jahr bekannt gegebenen Mindestanforderungen erfüllen. Es wurde auch bekannt, dass für das Genehmigungsverfahren keine zusätzlichen Fristen gelten. Die bereits eingereichten Anträge werden nach dem Motto "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst" bearbeitet.
Nach zwei erfolglosen Versuchen in den Vorjahren haben die 16 deutschen Bundesländer im Frühjahr 2019 den sogenannten dritten Glücksspielstaatsvertrag gebilligt. Das Gesetz regelt den Zeitraum für experimentelle Sportwetten, der am 1. Januar begann und bis Mitte 2021 gültig sein wird, und ermöglicht es Wettanbietern, die bereit sind, in Deutschland tätig zu werden, Genehmigungen einzuholen und ihren Betrieb in einem geregelten Umfeld durchzuführen. Durch den Glücksspielstaatsvertrag wurde eine Begrenzung der Zahl der Antragsteller für Sportwetten Lizenzen aufgehoben, die seine Vorgänger - der erste und der zweite Staatsvertrag über Glücksspiele - enthielten. Die bisherigen Bemühungen zur Regulierung von Sportwetten wurden von Interessenvertretern der Branche und den EU-Behörden als viel zu restriktiv eingestuft, und die Begrenzung der Zahl der Betreiber, die auf den lokalen Markt zugelassen werden sollten, war eine der am stärksten umstrittenen Bestimmungen. Deutsche Lizenzinhaber werden jedoch weiterhin mit erheblichen Einschränkungen konfrontiert sein, sobald sie grünes Licht für den Betrieb im Land erhalten. Sie dürfen keine In-Play-Wetten sowie Online-Casino- und Poker-Produkte anbieten. Im Juli 2019 warnte der Darmstädter Regionalrat die in Deutschland tätigen Betreiber, alle nicht genehmigten Operationen einzustellen. Der Rat wiederholte seine Warnung in einem offenen Brief von Mitte November und erklärte, dass keine nicht lizenzierten Aktivitäten toleriert würden und dass nicht lizenzierte Betreiber, die weiterhin deutsche Kunden nach dem 1. Januar ansprechen, einem Verbotsverfahren gegenüberstehen würden.
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