Bremen: schwere Zeiten für Wettbüros durch neues Glücksspielgesetz
In Bremen sind schwierige Zeiten angebrochen für Wettbüro-Betreiber. Das neue Glücksspielgesetz enthält einige wichtige Änderungen, die dazu führen werden, dass deutlich mehr Druck auf die Wettbüros ausgeübt wird. Seit Anfang des Jahres gilt das neue Glücksspielgesetz in Bremen und es gibt bereits diverse, Bußgelder und Schließungen. In Bremen ist mit Wirkung zum 1. Januar 2020 das Glücksspielgesetz verändert worden. Vor allem für die Wettbüros gibt es einige neue Regelungen, die das Geschäft zum Teil deutlich verändern. Eine wichtige Änderung betrifft das Erscheinungsbild der Wettbüros. In Bremen müssen die Wettbüros nüchtern und klar präsentiert werden. Konkret bedeutet dies, dass es den Kunden möglich sein muss, von außen in das Wettbüro hinein zu schauen. Niemand soll dazu gezwungen sein, das Geschäft zu betreten, um sich einen Eindruck zu verschaffen.
In der Praxis bedeutet dies, dass aktuell viele Bremer Wettbüros dazu aufgefordert werden, Werbebanner und andere Klebefolien zu entfernen von den Schaufenster-Scheiben. Zudem müssen die Wettbüros auch dafür Sorge tragen, dass keine bekannten Persönlichkeiten auf den Schaufenstern zu sehen sind. Einige populäre Fußballstars wie Oliver Kahn und Lukas Podolski werben für große Wettanbieter. Doch die Gesichter von Fußballstars und anderen Sportstars dürfen in Bremen nicht mehr direkt auf der Fassade der Wettbüros zu sehen sein. Ob das am Ende wirklich dazu führen wird, dass weniger Sportwetten-Fans die Wettbüros nutzen, darf bezweifelt werden. Unter dem Strich wird es wahrscheinlich für die Wettbüro-Betreiber relativ leicht sein, diese Vorgabe umzusetzen. Etwas schwieriger ist die Situation schon bei einer anderen Regelung: dem Verbot, Speisen und Getränke anzubieten. In vielen Wettbüros ist es üblich, dass die Kunden Getränke bekommen. Zum Teil werden auch Speisen angeboten. Das war bisher auch in Bremen üblich. Allerdings sieht das neue Glücksspielgesetz vor, dass die Ausgabe von Speisen und Getränken unterbleiben muss. Es gibt keine Lücke. Die Idee hinter dieser neuen Regelung ist, dass auf diese Weise die Kunden dazu angehalten werden sollen, nicht zu lange in den Wettbüros zu bleiben. Allerdings stellt sich die Frage, warum die Kunden nicht ihre eigenen Getränke und Speisen in die Wettbüros mitbringen sollten. Ob es dafür auch ein Verbot geben kann, darf zumindest bezweifelt werden. Wer möchte einem freien Bürger schon verbieten, eine Flasche Wasser in einem Wettbüro zu trinken? An solchen Fragen werden sich die Bremer Behörden in den nächsten Monaten noch abarbeiten müssen, denn es ist davon auszugehen, dass die Wettbüros austesten werden, wie die Regeln genau umgesetzt werden müssen. Für viele Wettbüro-Betreiber ist das Verbot von Getränken und Speisen ein echtes Problem, da es viele Stammkunden gibt, die gerne längere Zeit in den Wettbüros verbringen und dann entsprechend auch das Bedürfnis haben, etwas zu trinken oder etwas zu essen. Im Zweifel verdient nun der Kiosk oder der Supermarkt um die Ecke ein paar Euro mehr, weil die Wettbüros selbst nichts mehr verkaufen dürfen. Offenbar möchte die Bremer Regierung den Sportwetten-Fans das Leben möglichst unangenehm machen.
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